Wer online sichtbar sein will, braucht SEO. Seit über zwei Jahrzehnten spielen wir nach den Regeln der großen Suchmaschinen: Wir recherchieren nach den neusten Anforderungen, den richtigen Keywords, hoffen auf eine ausreichende Anzahl an Backlinks und auf eine möglichst hohe Platzierung in den Suchergebnissen. Doch wer nicht unter einem Stein lebt, wird im letzten Jahr festgestellt haben, dass sich bei den Suchmaschinen-Ergebnissen so einiges verändert hat.
Generative KI-Plattformen wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews beantworten Nutzeranfragen nicht mehr mit einer Liste von Fremdlinks, sondern mit direkten und zusammenfassenden Antworten. Der „AI-Mode“ von Google als eigenständige Suchoption in der Google-Oberfläche verändert das Suchverhalten zusätzlich.
Eine Studie vom Pew Research Center bestätigt, was man aus eigener Erfahrung kennt: Nur die wenigsten Nutzer:innen klicken bei einer Google Anfrage noch auf Links, wenn bereits eine zusammenfassende Antwort von AI Overviews ganz oben als Textblock erscheint.

Insgesamt waren es in der Studie nur 8 % der Nutzer:innen, die noch auf klassische Ergebnisse klicken. Spuckt Google keine AI-Summary aus, sind es nur noch 15 %. Innerhalb der KI-Antworten folgen sogar nur rund 1 % der Nutzer*innen den verlinkten Quellen.
Ist SEO also tot? Nö! Können Firmen in dieser neuen Ära sichtbar bleiben oder werden? Auf jeden Fall! Denn neben SEO spielt nun auch GEO eine große Rolle: Generative Engine Optimization ist der nächste Schritt, um die Optimierung für KI-Systeme sicherzustellen.
Wir möchten dir in diesem Artikel zeigen, wie die KI-Antworten generiert werden, worauf du beim Erstellen von Stellenanzeigen und Karriereseiten heute achten solltest, um die Sichtbarkeit sicherzustellen.
SEO ist tot, lang lebe SEO! Die neue Rolle der Suchmaschinenoptimierung.
Die gute Antwort zu Beginn: Die bisherigen Investitionen in SEO waren nicht umsonst und werden es auch in naher Zukunft erst einmal nicht sein. Eine solide SEO-Grundlage ist und bleibt weiterhin für die digitale Sichtbarkeit unerlässlich. Man kann sogar sagen, dass gutes SEO eine notwendige Basis für GEO ist. Hochwertiger, gut strukturierter Inhalt, technische Sauberkeit, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (auch bekannt als EEAT – Experience, Expertise, Authoritativeness, and Trustworthiness) bilden das Fundament, auf dem eine erfolgreiche SEO- sowie GEO-Strategie aufgebaut sind.
Der entscheidende Unterschied liegt also nicht unbedingt in der Strategie, sondern vielmehr in den Zielen, die jetzt verfolgt werden. Der SEO-Blog „Backlinko“ beschreibt die Verschiebung des Fokus sehr gut: vom Traffic als Kern-KPI“ hin zu „Sichtbarkeit, Einfluss und Konversation über alle Touchpoints als Kern-KPIs“. Das bedeutet, dass es nicht mehr hauptsächlich darum geht, einen Klick zu generieren und eine:n Nutzer:in auf die eigene Seite zu locken, sondern echten Mehrwert zu liefern.
Von SEO zu GEO: Weg von Klicks, hin zu Erwähnungen
Wir konkurrieren im Marketing und auch im Recruiting also nicht mehr nur um einen Platz in einer Linkliste, sondern um die Erwähnung in einer Konversation, für die wir das Wissen und die gesuchten Antworten zur Verfügung stellen müssen. Heißt konkret, dass die „Click-Through-Rate“ für uns an Bedeutung verliert.
KI-Systeme beachten jede Nennung einer Marke im Netz, auch wenn sie keinen klickbaren Link enthält. Man kann es sich auch vorstellen, wie eine digitale Branchenkonferenz, auf deren Bühne man präsent sein will.
Wenn der Markenname oder auch die Karriereseite und Stellenanzeigen immer wieder auf wichtigen Seiten auftauchen, dann lernt die KI „Ah, dieser Arbeitgeber gehört in dieses Gespräch!“. Selbst kleinere Firmen und kleinere Arbeitgeber profitieren von den neuen GEO-Spielregeln, wenn ihre Inhalte qualitativ hochwertig, strukturiert aufgebaut und glaubwürdig sind.
Passend dazu wurde in der Studie „GEO: Generative Engine Optimization“ von Forschern aus Princeton, Georgia Tech und anderen führenden Institutionen festgestellt, dass das reine „Keyword Stuffing“, also der übermäßige Einsatz thematisch passender Keywords in Artikeln oder auf der Webseite, die Sichtbarkeit in KI-Antworten stark verringert. Aktuelle KI-Modelle haben wenig Interesse an Keywords und sind eher darauf trainiert, menschliche Sprache in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. Eine überproportional hohe Nutzung von Keywords macht einen Text unleserlicher, unnatürlicher und wird daher als minderwertige Quelle eingestuft.
Wer noch immer diese alten SEO-Tricks nutzt, sollte in Zukunft also eher darauf verzichten und auf qualitativ hochwertige Inhalte setzen. Insbesondere das Einbauen von Statistiken und Zitaten steigert laut der eben genannten Studie die Sichtbarkeit in KI-Antworten. Überprüfbare Statistiken und Zitate von Experten signalisieren der KI, dass hier jemand seine Hausaufgaben gemacht hat. Grundsätzlich geht es um vertrauenswürdige Public Relations im gesamten Web, beispielsweise in Form von Erwähnungen auf Reddit, Interviews oder auf den Webseiten anderer Arbeitgeber.
GEO, SEO, AEO, WTF?
Neben GEO taucht jetzt auch die Abkürzung AEO (Answer Engine Optimization) immer häufiger auf. AEO ergänzt SEO und GEO: Während GEO sicherstellt, dass Inhalte in die Trainings- und Abruf-Pipeline generativer KI aufgenommen werden, sorgt AEO dafür, dass Inhalte als direkte Antwort auch wirklich von KI-Systemen ausgewählt werden. Sie also prominent platziert werden.
Damit alle den Überblick behalten:
SEO: Sichtbarkeit in traditionellen Suchergebnissen, die zum Klicken anregen
GEO: Einbeziehung in die von LLMs generierten Antworten
AEO: Hervorhebung als bevorzugte Informationsquelle in KI-Antworten
Ohne GEO kann AEO nicht erfolgreich sein, und andersherum ist AEO ein notwendiger ergänzender Schritt, wenn deine Antworten prominent erscheinen sollen.
Doch wie wirkt sich all das auf das Personalmarketing aus und wie können GEO und AEO genutzt werden? In unserem Whitepaper mit Checkliste zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du GEO und AEO im Personalmarketing nutzen kannst und Sichtbarkeit sicherstellst.
Im Whitepaper findest du alles über die inhaltliche Optimierung von Stellenanzeigen, Jobtiteln und Karriereseiten sowie deiner Employer Brand. Außerdem gehen wir ganz genau auf die teschnischen Grundlagen ein.
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Wie kann man den Erfolg messen?
Ganz offensichtlich unterscheidet sich der Erfolg der Strategien wie GEO und AEO sehr stark von SEO. Dadurch wird der Erfolg auch anders gemessen. Der Fokus verschiebt sich von Rankings und Klickraten zu Sichtbarkeit, Erwähnungen und Markenwahrnehmung. Der ultimative GEO/AEO-Erfolgsmaßstab ist die Prominenz der Marke innerhalb der KI-generierten Ergebnisse.
Messen lässt es sich aktuell am besten, indem du die Präsenz und Qualität der eigenen Stellen in den Antworten von KI-Suchmaschinen für relevante Anfragen beobachtest. Außerdem können die Analysen der Bewerberquellen und die Qualität der eingehenden Bewerbungen Aufschluss über den Erfolg geben. Das setzt allerdings voraus, dass das HR-Team Web-Analytics nutzt.
Wenn du anhand deiner Daten auswerten kannst, wie viele Klicks in einem Monat z. B. von ChatGPT bei dir angekommen sind und was dabei aufgerufen wurde, kannst du im nächsten Monat sehen, ob es mehr oder weniger geworden ist. Das sind die Basics.
Es ist davon auszugehen, dass etablierte SEO-Analyse-Anbieter daran arbeiten, den Erfolg der Maßnahmen proaktiver zu messen und gezielt zu beeinflussen. SISTRIX zeigt zum Beispiel bereits mit dem AI-Overview-Filter, für welche Keywords Google eine KI-Antwortbox ausspielt und ob bzw. wo die eigene Domain darin erscheint. Zusätzlich lassen sich Quellen, genannte URLs und SERP-Darstellungen inklusive Suchvolumen und Wettbewerbsdaten detailliert analysieren.

Grenzen, Risiken und offene Fragen
Generative KI in all ihren bisherigen Facetten kam so schnell und verändert sich so rasant, dass es für die meisten Nutzer:innen schwer ist, auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Und damit stehen Privatpersonen nicht allein da – auch große Firmen haben Schwierigkeiten, der Entwicklung zu folgen. Viele AI-Unternehmen sind zudem bis heute nicht zu 100 % transparent. Es gibt keine definierte Formel für den Erfolg, und man sollte vorsichtig sein, wenn Anbieter das Gegenteil behaupten.
Es ist aktuell auch noch spekulativ, welche Inhalte die Modelle bevorzugen – ob z. B. journalistische Inhalte gegenüber sozialen Medien priorisiert werden. Noch dazu gibt es, wie oben beschrieben, einen Mangel an Leistungskennzahlen.
Aber es wird schnell deutlich, dass sich die traditionelle Funktion des Recruiters in Zukunft verändern und stärker in Richtung Content-Strategie entwickeln wird.
Die Zukunft bleibt spannend – wir halten dich hier regelmäßig auf dem Laufenden.
Wer noch mehr Insights haben möchte und eine genaue Anleitung benötigt, um Inhalte, Karriereseiten und Stellenanzeigen für KI-Tools zu optimieren, kann sich unser kostenloses Whitepaper mit Checkliste HIER herunterladen.



