Glossar

Stellenanzeige

Was ist eine Stellenanzeige?

Die Stellenanzeige bildet das Herz des Recruitings und Personalmarketings. Sie macht die offene Position sichtbar, informiert potenzielle Bewerber:innen und dient dem Erwartungsmanagement. Eine gute Stellenanzeige beschreibt nicht nur die zu besetzende Position in all ihren Facetten, sondern geht auch auf die Bedürfnisse der anvisierten Bewerber-Zielgruppe ein und stellt das Unternehmen mit seiner Kultur vor – ist so also auch ein wichtiges Tool im Employer Branding. Entsprechend vielfältig sind die bei der Erstellung einer Stellenausschreibung zu beachtenden Faktoren.

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Wie sollte eine Stellenanzeige gestaltet sein?

Die Stellenausschreibung ist oft der erste Eindruck, den potenzielle Bewerber:innen vom Unternehmen erhalten. Dieser erste Eindruck sollte genutzt werden, um Interesse zu wecken und eine Interaktion mit dem Stellenangebot herbeizuführen. Hierfür sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

Aufbau & Layout

Zuerst erfasst der Betrachter das Gesamtbild der Stellenanzeige – also Aufbau und Layout. Ist das Jobangebot übersichtlich und ansprechend gestaltet? Welche Informationen springen sofort ins Auge?
Genau diese Frage versucht man mithilfe von Eye-Tracking-Analysen zu beantworten. Eine Aufteilung in zwei Spalten und Aufzählungen haben sich hierbei immer wieder bewähren können. Je weniger einzelne Elemente es gibt und je klarer die einzelnen Elemente voneinander zu trennen sind, desto besser ist die Lesbarkeit der Stellenanzeige.

Layout einer gut lesbaren Stellenanzeige
Zweispaltigkeit und Aufzählungspunkte ziehen die meiste Aufmerksamkeit auf sich.


Doch bei der Anordnung der Elemente sollte man sich vor allem über ihre Priorisierung im Klaren sein. Liegt der Fokus beispielsweise auf den Aufgaben, sollten diese im besten Fall in der linken Spalte platziert werden, da die natürliche Leserichtung in westlichen Gesellschaften von links nach rechts führt. Liegt der Fokus jedoch auf dem Anforderungsprofil, ist es ratsam, dieses anstelle der Aufgaben links zu platzieren.

Auf Vorlagen und Muster solltest Du unserer Meinung nach verzichten. Eine “one-fits-all”-Lösung gibt es nicht. Wenn es die gäbe, würden schnell alle auf den Zug aufspringen und Deine Anzeige würde sich nicht mehr von anderen abheben. Halte Dich stattdessen an die hier genannten Best Practices und lass Dich von unseren Beispielen für gelungene Stellenanzeigen inspirieren, um Deine eigene Vorlage zu gestalten.

Inhalt & Sprache

Folgende Elemente sollten in jeder Stellenausschreibung vorkommen:

  • ● Logo
  • ● Jobtitel
  • ● Aufgabenbeschreibung
  • ● Anforderungsprofil
  • ● Benefits für den Arbeitnehmer
  • ● Unternehmensvorstellung
  • ● Bewerbungsoptionen & Kontakt

Dabei gilt es ausgelutschte Buzzwords zu vermeiden und stattdessen relevante Keywords zu fokussieren. Eines dieser Keywords ist der Jobtitel, der darum mit besonderer Sorgfalt ausgewählt werden sollte. Der beste Indikator für einen guten Jobtitel ist sein Suchvolumen. Wie häufig wird ein bestimmter Begriff bei Google und Co. gesucht?

Zum Beispiel suchen etwa 190 Personen pro Monat nach “Jobs Mediengestalter”, während durchschnittlich nur 62 “Job Grafiker” in die Suchmaske eingeben. Auch Google Trends kann hier spannende Einblicke in die Popularität eines Suchbegriffs im Zeitverlauf geben.

3 Jobtitel im Vergleich nach Suchvolumen der letzten 12 Monate
Drei mögliche Jobtitel im Suchvolumen-Vergleich.

Bei Tonalität und Ansprache der Stellenausschreibung, muss natürlich die Zielgruppe im Fokus stehen. Je spezifischer der Text auf diese zugeschnitten wird, desto höher sind die Chancen einer erfolgreichen Bewerbung. Denn ein “internationales” Unternehmen mit “spannenden Aufgaben” und einem “abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld” lockt nun wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervor und trägt höchstens dazu bei, das erbitterte Buzzword-Bingo-Duell zu gewinnen.
Stattdessen müssen Unternehmen Gesicht zeigen und konkret werden, wenn es um ihre Stellenprofile geht. Die Unternehmenskultur ist hart, aber herzlich? Dann sollte das auch in der Stellenbeschreibung stehen. Denn mit Schönfärberei ist hier niemandem geholfen. So lassen sich vielleicht ein paar mehr Bewerbungen generieren, aber keine Stellen besetzen. Im Gegenteil wird die Verschleierungstaktik spätestens in der Probezeit bloß zu Enttäuschungen und Absprüngen führen (Mehr zu Retention Rate und anderen Recruiting KPIs). Auch die Personalisierung der Stellenanzeige zur zielgenauen Bewerberansprache sollte unbedingt in Erwägung gezogen werden.

Wann ist meine Stellenanzeige gendergerecht?

Viele Arbeitgeber denken, mit der (seit dem 01.01.2019 obligatorischen!) Kennzeichnung des dritten Geschlechts – etwa durch ein (m/w/d) am Ende des Jobtitels – sei es mit der gendergerechten Sprache bereits getan. Mit dieser Einstellung verschenkst Du nicht nur Reichweite, Du wirst in der Regel auch Probleme bekommen, offene Stellen mit Frauen zu besetzen. Studien zeigen nämlich, dass Jobsuchende eher auf Stellenbeschreibungen ansprechen, die ihrem eigenen Rollenverständnis entsprechen. Mit anderen Worten: Frauen sprechen eher auf typisch weibliche oder neutrale Eigenschaften wie Kommunikationsfähigkeit und Kreativität an, Männer eher auf typisch männliche Eigenschaften wie etwa Durchsetzungsvermögen.

Wir empfehlen Dir an dieser Stelle einen Blick in unseren Blog, wenn Du wissen willst, wie Du Deine Stellenanzeigen gestalten kannst, um das Thema Diversity in Deinem Unternehmen voranzutreiben.

Technische Einbindung

Zu guter Letzt muss die Stellenanzeige noch sauber in die eigene Karriere-Webseite eingebettet werden. Was einfach klingt, endet oft im Desaster. Per iFrame in die Webseite integrierte Stellenbörsen, zum Download bereitgestellte PDF- oder sogar Word-Dokumente und beim Drittanbieter platzierte Stellenanzeigen sind zwar häufig gesehen, doch alles andere als optimal. Denn sie behindern die Sichtbarkeit und damit die Auffindbarkeit (SEO) der Stellenangebote im Internet.

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Wie mache ich meine Stellenanzeige bei potenziellen Bewerbern sichtbar?

Die perfekte Stellenausschreibung ist nichts wert, wenn sie für potenzielle Bewerber:innen nicht auffindbar ist. Stell Dir vor, Du publizierst eine Stellenausschreibung und keiner merkt’s – existiert sie dann überhaupt? Zumindest nicht in den Köpfen der Zielgruppe.

Deswegen müssen Jobangebote zum einen eine kanalübergreifende Candidate Journey ermöglichen – Stichwort Mobiloptimierung – und zum anderen proaktiv über möglichst viele verschiedene, relevante Kanäle wie Jobsuchmaschinen und Jobbörsen beworben werden, um ausreichend Bewerber-Reichweite aufzubauen. Auch die Jobbörse der Agentur für Arbeit bietet hierfür eine kosteneffiziente und reichweitenstarke Plattform. Eine automatisierte und kontinuierlich optimierte Distribution von Stellenanzeigen ist außerdem mit dem Recruiting-Tool Jobspreader möglich.

Weblinks

Wollmilchsau Blog: 6 Quick Fixes, um die Bewerbungsrate Deiner Stellenanzeigen zu boosten
Wollmilchsau Blog: 6 Best Practice Beispiele für richtig gute Stellenanzeigen
Wollmilchsau Recruiting Checklisten: Alles über die optimale Recruiting-Strategie und Stellenanzeige
Karrierebibel: Inhalt Stellenanzeigen Tipps – So geht es richtig